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20.10.2023Simone Ihrig

Milchalternativen

Kühe verursachen eine Menge Treibhausgase. Das ist einer der vielen Gründe, weshalb die Milchindustrie nicht besonders Klima- und Umweltfreundich ist. Immer mehr Menschen steigen unter anderem aus diesen Gründen auf Milchalternativen um. Aber welche Alternativen gibt es überhaupt? Und gibt es bei ihnen Unterschiede in puncto Nachhaltigkeit und Klimaschutz?

Die Top 3

Zu den beliebtesten und häufigsten Milchalternativen gehören der Sojadrink, Mandeldrink, und Haferdrink.[1] Sie alle stoßen deutlich weniger Treibhausgase aus, als es die Milchindustrie tut.[1] Jedoch gibt es noch andere Faktoren die betrachtet werden sollten um die Auswirkungen auf unsere Erde richtig einschätzen zu können.

Mandeldrink

Bei dem Mandeldrink zum Beispiel wird zwar nur ein Zehntel von der Menge an Treibhausgasen freigesetzt wie es die Kuhmilch tun würde, jedoch verbraucht er 17 Mal so viel Wasser.[2] Zudem stammen 80% der weltweit verarbeiteten Mandeln aus Kalifornien, wo die Mandelbäume in riesigen Monokulturen die heimische Flora und Fauna verdrängen.[3] Um die Bäume zu bestäuben werden jährlich Milliarden Bienen auf den Plantagen verstreut.[4] Jedoch setzen der Stress und die Pestizide den Bienen zu, sodass sie anfälliger für Viren und Parasiten werden.[2]

Einige Europäische Hersteller beziehen ihre Mandeln jedoch aus Europa.[5] Da in Kalifornien seit einigen Jahren Dürre herrscht, ist der Wasserverbrauch in Europa aufgrund der klimatischen Bedingungen geringer, aber immer noch relativ hoch.[5]

Sojadrink

Bei Soja kommt es stark auf die Herkunft an. Wurde es in Südamerika oder Brasilien in Monokulturen angebaut, kann kaum von Nachhaltigkeit gesprochen werden. Wurde es jedoch in Europa angebaut, kann die Herstellung von Sojamilch vom Anbau bis zum Konsumenten deutlich weniger Ressourcen beanspruchen. Die Produktion erfordert rund 60 % weniger Land und verursacht nur etwa ein Viertel an Treibhausgasen.[6] Der Energieverbrauch während der Produktion ist jedoch nur etwas geringer als bei Kuhmilch.[6] Europäisches Soja ist teilweise sogar sehr förderlich, da es die Bodenfruchtbarkeit erhöhen kann.[2] Zum Glück sind die hierzulande erhältlichen Sojadrinks hauptsächlich aus europäischer Sojaproduktion![1]

Haferdrink

Hafer hat den Vorteil, dass er seit langer Zeit in Deutschland heimisch ist. Somit stellt sich die Frage nach Regenwaldabholzung oder Bewässerung in Kalifornien nicht. Das robuste Getreide braucht außerdem relativ wenig Wasser und Dünger.[7] Auch in Sachen Transport ist Hafer klar im Vorteil. Im Vergleich zu Kuhmilch verbraucht Hafermilch in der Herstellung 60 % weniger Energie; die Landnutzung ist sogar um fast 80 % geringer.[8]

Fazit

Es gibt also viele verschiedene Alternativen zu Kuhmilch, die alle mit ihren Vor- und Nachteilen kommen. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist im Normalfall bei den veganen Alternativen geringer, doch der Wasserverbrauch und die Umweltbelastung kann teilweise auch enorm sein. Wofür man sich letztlich entscheidet muss jede*r selbst herausfinden. Wenn man sich aber für die klimafreundlichste Variante entscheiden möchte, dann würde der Haferdrink gewinnen. Und? Was macht ihr am liebsten in euer Müsli?


[1] https://www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/sind-milchalternativen-gesuender-und-umweltfreundlicher/

[2] https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/oekobilanz-pflanzenmilch

[3] https://berlin.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/32632.html

[4] https://www.spektrum.de/news/biodiversitaet-wie-kalifornien-um-seine-wildbienen-kaempft/2113995

[5] https://utopia.de/ratgeber/mandeln/

[6] https://www.br.de/puls/themen/leben/kuhmilch-vs-pflanzenmilch-100.html#:~:text=Der%20direkte%20Vergleich%20Kuhmilch%20versus,bei%20der%20Herstellung%20von%20Kuhmilch.

[7] https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2022/06/soja-hafer-oder-mandel-welche-milchalternative-ist-oekologisch-am-nachhaltigsten

[8] https://www.br.de/puls/themen/leben/kuhmilch-vs-pflanzenmilch-100.html

Simone Ihrig

Projektteam PRIO1 - Das Klima-Netzwerk

Simone ist Werkstudentin im Projektteam von PRIO1. Zurzeit studiert sie in Heidelberg Prävention und Gesundheitsförderung im dritten Semester. Hierbei lernt sie die vielfältigen Arten, wie sich unsere Umgebung auf unsere Gesundheit auswirkt, kennen. In ihrer Freizeit musiziert sie gerne und arbeitet an kreativen Ideen für Bücher und Geschichten. Die Vielfalt der Lebewesen in unserer Umwelt und unser komplexes Ökosystem faszinieren sie, weshalb sie sich für Klima- und Umweltschutz einsetzt.

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