Wie geht’s eigentlich unserem Grundwasser?
Zuerst einmal: Grundwasser entsteht, wenn Niederschläge im Boden versickern. Dazu zählen beispielsweise Regen, aber auch Schnee oder Tau. Zudem kann sich Grundwasser auch durch Flüsse oder Bäche vermehren. Das Wasser versickert dann durch Hohlräume im Untergrund immer weiter, bis es auf eine wasserundurchlässige Schicht wie Ton trifft. Über dieser Schicht sammelt sich das Wasser und kann eine Höhe von 100 Metern erreichen. Je nach Bodenbeschaffenheit kann der Weg zum Grundwasser übrigens ziemlich lange dauern. Während das Wasser in lockeren Sandböden recht schnell versickert, kann es auf Lössböden 20 Jahre (!) dauern, bis das Wasser in 10 Meter Tiefe angekommen ist. [1]
Grundwasserknappheit
In den letzten Jahren war immer wieder die Rede von einem, durch lange Trockenperioden ausgelöstem, zu niedrigem Grundwasserspiegel. Das hat zum einen negative Folgen für die Natur, da beispielsweise die Wälder zu trocken werden, aber auch für die Landwirtschaft hat das schwere Folgen. Betrachtet man außerdem den Fakt, dass unser Trinkwasser zu 70-75% aus dem Grundwasser stammt, wird nochmal bewusster, wie wichtig das Grundwasser für uns ist.[2]
Und jetzt?
Laut dem deutschen Wetterdienst hat es in den letzten 12 Monaten über 1.000 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das ist so viel, wie seit Messbeginn im Jahr 1881 nicht mehr. Bezogen wird sich dabei auf den Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024. Zum Vergleich: Der vieljährige Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 beträgt rund 789 Liter pro Quadratmeter im Jahr.[3] Die vielen Niederschläge könnten übrigens auch mit dem Klimawandel zusammenhängen. Denn die globale Durchschnittstemperatur ist über die letzten Monate angestiegen, was bedeutet, dass mehr Wasser verdunstet, was bedeutet, dass mehr Wasser abregnet.[4]
Nun aber zurück zum Grundwasser. Nach den vielen niederschlagsreichen Monaten befinden sich die Grundwasserverhältnisse in Baden-Württemberg auf überdurchschnittlichem Niveau. Jede dritte Messtelle befindet sich sogar auf hohem Niveau. Damit schließt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Engpässe der Wasserversorgung erstmal aus.[5] Vorerst können wir und die Natur also durchatmen, doch das bedeutet leider nicht, dass das Grundwasser in den nächsten Monaten nicht auch wieder drastisch absinken könnte.
Was wir tun können
Durch sich häufende Extremwetterereignisse müssen wir wohl oder übel lernen, Grundwasser einzusparen. Klassiker sind hier: Duschen statt Baden; Wasserspar-Duschkopf verwenden; Geschirrspüler und Waschmaschine nur vollbeladen laufen lassen; im Garten nachts oder in den Morgen- / Abendstunden gießen; nahe am Erdboden gießen und natürlich gesammeltes Regenwasser zum Gießen nutzen. Das hat auch den positiven Nebeneffekt, dass man im Gegensatz zum Gartenschlauch, mit der Gießkanne noch ein kleines Workout eingebaut hat 😉.[6]
Fazit
Dem Grundwasserspiegel geht es zurzeit gut. Trotzdem müssen wir uns aufgrund des Klimawandels auf häufigere Extremwetterereignisse einstellen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns unseres Wasserkonsums bewusst sind und uns Gewohnheiten aneignen die wassersparend sind. Hast du gute Tipps wie man Wasser noch sparen kann? Teile sie gerne mit uns 😊
[1] https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/grundwasser-staende-steigen-wieder-2024-100.html
[2] https://www.tagesschau.de/wissen/klima/grundwasserspiegel-sommer-regen-100.html
[3] https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2024/20240703_die-zwoelf-nassesten-monaten-seit-messbegin_news.html;jsessionid=5437BBBE0C29C2201B8CBE2F3D440548.live31094
[4] https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/dauerregen-deutschland-klimawandel-100.html
[5] https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/wasser/guq-monatsberichte
[6] https://www.umweltbundesamt.de/themen/wassersparen-im-alltag