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08.09.2023Mareike Wangemann

Wie war der Sommer 2023?

Die letzten Sommer waren geprägt von wenig Regen und überdurchschnittlich warmen Temperaturen. Sommertemperaturen, die über dem Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990, waren die Regel und auch der Niederschlag fiel meist gering aus. Auch wenn es noch ein paar sonnige, sommerliche Tage gibt und geben wird, schauen wir uns schon mal diesen Sommer 2023 an.

„Das war doch gar kein richtiger Sommer dies Jahr“ oder „Früher war es auch heiß“

Vielleicht habt ihr diese Sprüche auch von dem ein oder anderen Bekannten oder Familienmitgliedern gehört. Viele empfanden diesen Sommer vor allem im August als durchwachsen, kühler und regnerisch. Natürlich hängt diese Einschätzung auch immer mit dem jeweiligen Wohnort zusammen, da Wetterlagen immer regional abhängig sind.

Generell stimmt es natürlich, dass es früher auch schon sehr heiße Sommertage gab. Jedoch können wir Menschen schwer die Dauer heißer – oder auch kalter – Phasen einschätzen, da wir Dinge an Ereignisse, die uns in Erinnerung bleiben koppeln.[1] Schlagartige oder akute Ereignisse nehmen wir zudem eher wahr als sich langsam verändernde Prozesse.[2] Dazu gehören zum Beispiel auch die immer häufiger auftretenden und länger andauernden Heißphasen im Sommer.

Sommertemperatur 2023

Letztendlich lag die Durchschnittstemperatur 2023 bei 18,6° C. Das sind 2,3° C über dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990.[3] Wie oben angesprochen trügt uns auch hier wieder unser Gefühl, wenn wir diesen Sommer als zu kalt wahrgenommen haben.

Auch die Sonnenstunden lagen deutlich über den vorher gemeldeten Messungen. Insgesamt ließ sich die Sonne ganze 720 Stunden blicken. Der Juni war so landesweit der der zweitsonnigste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. In manchen Regionen Deutschlands war es sogar der sonnigste aller Messungen.[4]

Niederschlagsmenge in Deutschland

In dem Bereich Niederschlagsmenge decken sich Gefühl und Realität zumindest im Juli und August 2023. Diesen August gab es 125l pro Quadratmeter im monatlichen Durchschnitt. Im Vergleich dazu ergibt das sogenannte vieljährige Mittel nur 77l pro Quadratmeter.[5] Solche vieljährigen Mittelwerte werden verwendet, um den Einfluss natürlicher Veränderungen in Statistiken möglichst gering zu halten. Dabei wird ein Zeitraum von 30 Jahren angesetzt.[6]

Ob das Wasser auch dem Grundwasserspiegel zugutekommt und wir am Ende diesen Jahres diesen nach den letzten heißen Jahren etwas auffüllen können, das wird sich zeigen. Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung hält die aktuelle Lage in ihrem Dürremonitor für Deutschland fest.[7] Deutlich wird, dass die Regionen im Osten Deutschlands insbesondere aufgrund ihrer sandigen Bodenstruktur, aber auch der geringeren Niederschlagsmengen im Frühjahr 2023 deutlich mehr mit Dürre zu kämpfen hat als zum Beispiel der Nordwesten.[8]

Was können wir tun?

Natürlich müssen wir in erster Linie die gemeinsame Aufgabe des Klimawandels in der Gesellschaft anpacken. Aber in einem im weltweiten Vergleich wasserverwöhnten Land wie Deutschland ist es wichtig, dass wir uns der Kostbarkeit der Ressource Wasser bewusst werden. Den eigenen Bedarf zu reduzieren ist ein erster Schritt. Das geht nicht nur durch sparsame Armaturen an Wasserhähnen und in der Dusche, sondern auch durch den Kauf von Bio-Obst und -Gemüse. Dadurch werden unsere Gewässer weniger verschmutzt, was zu einer besseren Verfügbarkeit der Ressource führt.[9] Und beim nächsten Regen einfach mal an die Fensterscheibe setzen, dem Prasseln lauschen und danach das satte Grün in der Natur genießen.


[1] https://utopia.de/ratgeber/frueher-hitzesommer-erinnerung-taeuscht-psychologin/

[2] https://utopia.de/ratgeber/frueher-hitzesommer-erinnerung-taeuscht-psychologin/

[3] https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wetter-sommer-warm-bilanz-dwd-100.html

[4] https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wetter-sommer-warm-bilanz-dwd-100.html

[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5573/umfrage/monatlicher-niederschlag-in-deutschland/

[6] https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimadatendeutschland/vielj_mittelwerte.html

[7] https://www.ufz.de/index.php?de=37937

[8] https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/extremereignisseklimawandel/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten#trockenheit-aktuelle-situation

[9] https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/extremereignisseklimawandel/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten#was-konnen-burgerinnen-bei-trockenheit-tun-

Mareike Wangemann

Projektteam PRIO1 – Das Klima-Netzwerk

Mareike ist von Beginn an bei PRIO1 dabei und organisiert und managt alle größeren und kleineren Aufgaben, die bei dem Klima-Netzwerk anfallen. Als sie von PRIO1 erfuhr, war ihr klar, dass sie dieses Projekt mit aufbauen möchte. Nachdem Mareike zum Studium nach Heidelberg gekommen war, wollte sie gar nicht mehr weg. Deswegen ist sie einfach dort geblieben. Wenn sie nach einer langen Woche den Kopf frei bekommen möchte, joggt sie am Neckar entlang ins Wochenende. Mareike ist der Meinung, dass Klimaschutz und Diskussion immer zusammengehören. Nur mit vielen unterschiedlichen Ideen können gemeinsam gute Lösungen für die Herausforderungen der Klimakrise gefunden und zusammen eine neue Zukunft gestaltet werden!

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Projektträger von PRIO1 ist die Klimastiftung für Bürger. Initiatoren und Förderer sind die Dietmar Hopp Stiftung gGmbH und die Klaus Tschira Stiftung gGmbH. Der Rhein-Neckar-Kreis ist Partner von PRIO1.

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