Solarenergie
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Anfang dieser Woche wurde der sechste Bericht des IPCC, kurz für Intergovernmental Panel on Climate Change (Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen), veröffentlicht. Dieser ist als Zusammenfassung der seit 2018 veröffentlichten Berichte und miteinbezogenen Forschungen des IPCC zu verstehen.
Der IPCC, häufig auch Weltklimarat genannt, wurde 1988 gemeinsam von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet.
Die von diesem regierungsunabhängigen Gremium Arbeit bildet die wissenschaftliche Grundlage der UN-Mitgliedsstaaten in politischen Entscheidungen, die den Klimawandel betreffen. [1]
Neben Klima- und Meeresforscher*innen arbeiten an den IPCC-Berichten auch Statistiker*innen, Ökonomen, Sozialwissenschaftler*innen und Gesundheitsexpert*innen. Die Inhalte basieren jedoch nicht auf eigener Forschung, sondern aus bewerteten, ausgewerteten und schließlich zusammengefassten Studien. [2]
Noch vor Veröffentlichung des neuesten Berichts wurde von beteiligten Wissenschaftler*innen selbst Kritik am IPPC und seinen Berichten geäußert.
Zwar gibt es in anderen Forschungsfeldern kein vergleichbares Gremium wie den IPCC, welcher unter anderem maßgeblich an den UN-Klimarahmenkonventionen[1] und dem Pariser Klimaabkommen[2] beteiligt war. Jedoch „steht [der IPCC] für eine ganz bestimmte Art von Wissenschaft“, so die Entwicklungsgeographin Lisa Schipper der IPPC-Arbeitsgruppe II.
Nach Prüfung zahlreicher Studien, wird nicht alles vorhandene Wissen von den Arbeitsgruppen in die Berichte mit aufgenommen. Außerdem fehle auch nicht naturwissenschaftliches Wissen, beispielsweise das Wissen indigener Völker sowie die Erfahrungen lokaler Gemeinden.
Darüber hinaus muss jeder UN-Mitgliedstaat einem IPCC-Bericht zustimmen, bevor dieser veröffentlicht werden kann. Nach Fertigstellung des Berichtes und vor der tatsächlichen Veröffentlichung werden Texte also noch, bis keine Einwände mehr erhoben werden, abgeändert.
In dieser letzten Arbeitsphase eines IPCC-Berichts berichten Wissenschaftler*innen besonders von der Erfahrung, „wie wissenschaftliche Erkenntnisse gegen die Einflussnahme der Politik verteidigt werden können“. [3]
Auch wenn im neuesten Bericht keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse stecken, macht die Zusammenfassung der seit 2018 erstellten Berichte Eines besonders deutlich:
„Jede weitere Erwärmung führt zu einer raschen Eskalation der Gefahren“. [4]
Der Hauptteil der Zusammenfassung für Politiker*innen beginnt mit drei klaren Feststellungen:
Es wird im Bericht mehrfach darauf hingewiesen, dass jede weitere Erwärmung unseres Planeten zu einer Häufung, Verstärkung und Eskalation von negativen Auswirkungen, Risiken und Gefahren führt. Dabei gilt je stärker die Erwärmung, desto schwieriger der Umgang mit den Auswirkungen. Und desto wahrscheinlicher ist auch das Vorkommen nicht rückgängig zu machender Veränderungen (auch: Kipppunkte[3]).
Unterteilt werden die negativen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels in die Kategorien Wasser und Nahrung (Zugänglichkeit zu Wasser; Landwirtschaftliche und aquakulturelle Nahrungsmittelproduktion; Tiergesundheit), Gesundheit (Krankheiten; Hitze; Mangelernährung; Mentale Gesundheit; Verdrängung); Städte und Infrastruktur ((Inland- und Küsten-)Flutungen; Infrastrukturschäden; Wirtschaftsschäden) und Biodiversität (ländliche, Süßwasser- und ozeanische Ökosysteme).
Als die stärksten Folgen des menschengemachten Klimawandels werden die Versauerung der Ozeane sowie die Zunahme heißer Extreme genannt.
Der Synthesebericht erkennt zwar an, dass im Allgemeinen schon Fortschritte in der Anpassungsplanung und -umsetzung zu erkennen sind, stuft diese aber als mangel-, lücken- und teilweise auch fehlerhaft ein.
Konkret werden die momentanen globalen Geldströme kritisiert, die Anpassungsoptionen in ihrer Umsetzung behindern. Außerdem werden die bisher existierenden nationalen Klimaschutzbeschlüsse als nicht ausreichend bezeichnet, um die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf unter 2 °C zu halten.
Dabei ist jede Anpassungsmöglichkeit, die heute noch machbar und effektiv wäre, mit zunehmender Erwärmung weniger effektiv.
Als effektivste Maßnahme wird die starke Reduzierung der Treibhausgase genannt. Aber auch soziale Schutzprogramme müssen von nun an priorisiert werden, da diese die allgemeine Widerstandsfähigkeit verbessern.
Umsetzbar werden laut IPCC-Bericht alle Anpassungsmaßnahmen durch institutionelle Rahmenbedingungen in Form von Gesetzen, sowie durch den verbesserten Zugang zu finanziellen Mitteln und Technologien.
Wissenschaftler*innen erhoffen sich nun nach Veröffentlichung des Berichts ein entsprechend ehrgeiziges Reagieren der Politik weltweit. Viele äußern sich jedoch misstrauisch: Auf Grundlage des letzten Berichts (2014) wurde zwar das Pariser Klimaabkommen (2015) beschlossen, dieses war jedoch nicht zielführend genug. [6]
Falls der nun veröffentlichte Bericht erneut nicht zu den notwendigen politischen Maßnahmen führen kann, müssen wir alle gemeinsam andere Wege finden, um politisches Handeln voranzubringen.
Denn Eines rückt der IPCC wieder erfolgreich in den Vordergrund des Bewusstseins: Es muss jetzt konkret gehandelt werden, vom Individuum bis zum Staat, um unseren Planeten als lebenswert erhalten zu können!
[1] Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) | Umweltbundesamt
[2] Übereinkommen von Paris | Umweltbundesamt
[3] Wie Kipppunkte das Erdklima bedrohen – ZDFheute
[1] Weltklimarat (IPCC) | Umweltbundesamt
[2] Veröffentlichung verspätet: Weltklimarat ringt länger als geplant um neuen Bericht – n-tv.de
[3] IPCC-Bericht: „Der Weltklimarat ist ein bisschen wie die katholische Kirche“ | ZEIT ONLINE
[4] Bericht des Weltklimarats: IPCC mahnt zu sofortigem Handeln – ZDFheute
[6] Veröffentlichung verspätet: Weltklimarat ringt länger als geplant um neuen Bericht – n-tv.de
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