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17.11.2023Simone Ihrig

Moore

Magische Moore

In der unendlichen Geschichte ist das Pferd Artrax in den Sümpfen der Traurigkeit hoffnungslos versunken. Auch Mooren, die ähnliche Eigenschaften wie Sümpfe besitzen, wurden mystische und unerklärliche dunkle Fähigkeiten, sowie die Beheimatung gefährlicher Kreaturen nachgesagt. Doch unser Wissen um die verschiedenen Lebensräume ist über die Jahre gewachsen, sodass wir heute sagen können, dass Moore keinesfalls lebensfeindliche Lebensräume sind. Im Gegenteil!

Entstehung der Moore

In Mitteleuropa entwickelten sich Moore nach der letzten Eiszeit.[1] Im wässrigen Milieu werden abgestorbene Pflanzenreste unter Sauerstoffausschluss nicht vollständig zersetzt und es kommt zur Torfbildung.[1] Dadurch wachsen Moore etwa einen Millimeter pro Jahr in die Höhe.[1] Mit dem organischen Material wird auch der Kohlenstoff für Jahrtausende im Moor eingeschlossen.[1]

Speichernde Moore

Moore sind ein einzigartiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt.[1] Doch sie besitzen noch eine andere Fähigkeit. Denn obwohl Moore nur etwa 3% der Landfläche der Erde ausmachen, speichern sie etwa doppelt so viel CO2 wie alle Wälder, inklusive Amazonas und anderer Regenwälder, zusammen![2]  Zum Vergleich: Wälder machen etwa 30% der gesamten Landfläche aus.[2] In Deutschland enthält eine 15 Zentimeter dicke Torfschicht auf gleicher Fläche in etwa gleich viel Kohlenstoff wie ein 100-jähriger Wald.[3]

Wenige Moore

Da für unsere Vorfahren Moorflächen jedoch nutzloses Land waren, wurden diese (teilweise bis heute) entwässert, um anschließend in land- und forstwirtschaftliche Flächen umgewandelt zu werden.[1] Dadurch sind heute von ursprünglich 1,5 Millionen Hektar Moorlandschaften in Deutschland (das entspricht etwa 4,2% der Landesfläche) 95% bebaut, abgetorft, entwässert oder ähnliches.[1] Fast drei Viertel davon werden landwirtschaftlich genutzt.[4] Sie machen lediglich sieben Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen aus, sind aber für ca. 37 Prozent aller Emissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich.[4] Sind die Moore erstmal zerstört, wird das gespeicherte CO2  gemeinsam mit dem noch 300 mal klimaschädlicheren Lachgas in die Atmosphäre freigesetzt.[2] Somit verursachen sie pro Jahr rund 53 Millionen Tonnen CO2.[5] Das entspricht 6,7 Prozent der deutschen Gesamtemissionen![4]

Mehr Moore?

Um dem entgegenzuwirken, müssen jährlich etwa 50.000 Hektar Moorflächen wiederhergestellt werden indem sie vernässt werden.[2] Jedoch sind die meisten Moorflächen in Privatbesitz, weshalb es für die Landwirt*innen einen Anreiz braucht ihre Landflächen wieder in Moore zu verwandeln.[2] Dabei könnten sogenannte Paludikulturen hilfreich sein bei denen es trotz Vernässung möglich ist die Fläche zu nutzen. So wird etwa Schilf oder Rohrkolben angebaut, aus deren Biomasse dann Dämmstoffe oder Baustoffe hergestellt werden können.[4]

Fazit

Moore haben einen enormen Einfluss auf das Klima und die Artenvielfalt, weshalb es von großer Bedeutung ist, sie zu schützen und wieder zu vernässen, falls sie trockengelegt wurden. So kann das gespeicherte CO2 nicht entweichen. Zum Glück stellen immer mehr Landwirte, die ehemalige Moorlandschaften besitzen, auf Paludikulturen um, sodass seltene Tierarten einen Lebensraum bekommen und das Klima geschützt wird.


[1] https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/13340.html

[2] https://www.tagesschau.de/wissen/klima/moore-klimaschutz-103.html

[3] https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore/moore-und-klimawandel/index.html

[4] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/paludikultur-wiedervernaesste-moore-fuer-mehr

[5] https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/klimaschutz/moorbodenschutz.html


Simone Ihrig

Projektteam PRIO1 - Das Klima-Netzwerk

Simone ist Werkstudentin im Projektteam von PRIO1. Zurzeit studiert sie in Heidelberg Prävention und Gesundheitsförderung im dritten Semester. Hierbei lernt sie die vielfältigen Arten, wie sich unsere Umgebung auf unsere Gesundheit auswirkt, kennen. In ihrer Freizeit musiziert sie gerne und arbeitet an kreativen Ideen für Bücher und Geschichten. Die Vielfalt der Lebewesen in unserer Umwelt und unser komplexes Ökosystem faszinieren sie, weshalb sie sich für Klima- und Umweltschutz einsetzt.

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