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23.02.2024Simone Ihrig

Erde und Dünger – Wie Pflanzen nachhaltig gepflegt werden können

Der Frühling steht vor der Tür und so wird es auch für viele Pflanzen wieder Zeit wach zu werden. Die Umtopf- und Düngezeit steht bevor. Heute beleuchten wir mal, was beachtet werden sollte, damit der Umzug in größere Töpfe auch nachhaltig ist und wie man mit Hausmitteln selbst Dünger herstellen kann.

Torf in der Erde

Immer wieder hört man, dass versucht werden sollte auf Blumenerde mit Torf zu verzichten. Doch warum ist der Torf überhaupt drin und weshalb wird das kritisiert?

Handelsübliche Garten- und Blumenerden enthalten bis zu 90% Torf aus Hochmooren, da er Wasser sehr gut bindet und einen hohen Säuregrad besitzt.[1] Außerdem ist Torf leichter, was gegenüber schwereren Blumenerden einen Vorteil darstellen kann.[2] Torf wird jedoch durch die Trockenlegung und den Abbau von Mooren gewonnen.[1] Wie wichtig Moore für das Klima und die Artenvielfalt sind und welche Auswirkungen die Trockenlegungen haben, haben wir schon einmal in einem Blog genauer angeschaut. Kurz gesagt: Moore sind enorm wichtig um den Klimawandel zu verhindern und die Biodiversität zu erhalten. Produkte, auf denen „torfarm“ oder „torfreduziert“ steht, enthalten leider trotzdem häufig bis zu 70% Torf.[1]  Umweltfreundliche Alternativen sind deshalb torffreie Erden aus Holzfasern, Rinde, mit Lavagranulat, Tonmineralien oder auch Kompost.[1] Um selbst guten Kompost als Alternative zu Torferde herzustellen, hat der BUND Hannover übrigens Hinweise für die „richtige Mischung“ zusammengetragen.

Eigener Dünger

Leider benötigen auch Pflanzen mehr als Licht, CO₂ und Wasser. Auch sie benötigen Nährstoffe um gesund wachsen zu können. Darunter fallen zum Beispiel Stickstoff, Phosphor und Kalium.[3] Deshalb sollte man die Pflanzen im Frühling und Sommer auch regelmäßig düngen, im Spätherbst reduzieren und im Winter fast gar nichts geben.[3] Doch was ist zum Düngen geeignet?

Zum einen sind Eierschalen gut geeignet. In zermahlenem Zustand können sie das Gießwasser kalkhaltiger machen, was nicht nur die Aufnahme aller weiteren Mineralstoffe erleichtert, sondern auch den Boden auflockert und optimale Bedingungen für die Nährstoffaufnahme schafft.[4]

Auch Kaffeesatz ist sehr gut geeignet, da dieser reich an Phosphor, Kalium, Stick- und Mineralstoffen ist.[4] Um ihn als Dünger zu verwenden sollte er entweder getrocknet werden und dann leicht in die Erde eingedrückt werden, oder mit Wasser vermischt werden um ihn dann wie Flüssigdünger alle zwei Wochen dem Gießwasser zuzugeben.[4]

Zu beachten ist aber trotzdem, sich vorher mit den Bedürfnissen der Pflanzen auseinanderzusetzen, damit die Pflanze nicht durch beispielsweise einen für sie falschen pH-Wert in der Erde geschädigt werden kann.

Fazit

Wie ihr seht, ist es also gar nicht so schwer auch bei den eigenen Pflanzen auf Nachhaltigkeit zu achten, besonders wenn man eigenen Dünger ganz einfach selbst herstellen kann. So wird nicht nur Geld, sondern auch noch Verpackungsmüll gespart. Natürlich gibt es auch noch viele andere Möglichkeiten um Dünger herzustellen. Zum Beispiel mit Bananentee oder Brennnesselsud. Achtet auch auf die Bedürfnisse eurer Pflanzen, da manche sauren Boden besser vertragen als andere, oder andere Nährstoff Zusammensetzungen brauchen. Es lohnt sich! Also, viel Spaß an alle Pflanzeneltern!


[1] https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/garten-freizeit/blumenerde#gewusst-wie

[2] https://www.vzhh.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit/blumenerde-gutes-fuers-gruenzeug

[3] https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/faq-duenger-inhaltsstoffe-100.html

[4] https://utopia.de/ratgeber/duenger-fuer-pflanzen-ganz-natuerlich-selber-machen_51983/

Simone Ihrig

Projektteam PRIO1 - Das Klima-Netzwerk

Simone ist Werkstudentin im Projektteam von PRIO1. Zurzeit studiert sie in Heidelberg Prävention und Gesundheitsförderung im dritten Semester. Hierbei lernt sie die vielfältigen Arten, wie sich unsere Umgebung auf unsere Gesundheit auswirkt, kennen. In ihrer Freizeit musiziert sie gerne und arbeitet an kreativen Ideen für Bücher und Geschichten. Die Vielfalt der Lebewesen in unserer Umwelt und unser komplexes Ökosystem faszinieren sie, weshalb sie sich für Klima- und Umweltschutz einsetzt.

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