Was hat die EU mit Klimaschutz zu tun?
Am 9. Juni 2024 wird in Europa das nächste Parlament gewählt. Laut dem BUND-Vorsitzenden Olaf Bandt entscheidet der Ausgang der Europa-Wahl, wie es mit „Natur-, Umwelt- und Klimaschutz“ weitergehen wird.[1]...
Die digitale Kommunikation ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Briefe wurden beispielsweise schon lange durch E-Mails ersetzt. Viele haben sich schon angewöhnt, Rechnungen lieber als E-Mail-Anhang als per Post zugesendet zu bekommen. Das spart nicht nur Zeit, sondern schont auch die Umwelt: Wir können so Papier und Transportwege sparen. Aber wusstet ihr, dass auch die unscheinbare E-Mail ihre Tücken hat?
Laut dem Experten Mike Berners-Lee erzeugt die durchschnittliche E-Mail etwa 0,3 Gramm CO2 -Äquivalente (äq)[1] – fast nichts, denkt man zunächst. Aber wir schreiben mehr als eine E-Mail am Tag, oder? Im Jahr 2022 wurden pro Tag 333,2 Milliarden E-Mails verschickt – Tendenz steigend.[2] Nach Berechnungen der französischen Fernsehanstalt „France Télévisions“ emittiert der durchschnittliche Angestellte allein durch seinen E-Mail-Verkehr etwa so viel CO2 äq wie bei einer 11 km langen Autofahrt – pro Tag.[3]
Warum emittiert eine E-Mail überhaupt CO2? Nach dem Senden werden E-Mails über den Router zum Server des Senders und dann zum Server des Empfängers geschickt, von dem das Gerät des Empfängers die E-Mail (meist automatisch) herunterlädt. Zwischen Sender und Empfänger kann die E-Mail weitere Server „durchqueren“.[4] Weltweit gibt es in globalen Rechenzentren 45 Milliarden Server, die rund um die Uhr im Einsatz sind.[5] Das braucht nicht nur viel Energie, sondern auch Wasser zur Kühlung, damit die Server nicht überhitzen. Nach der oben genannten Berechnung von „France Télévisions“ beansprucht unser Angestellte pro Tag etwa 12 Liter Wasser, um die E-Mail-Server zu kühlen. Diese Art der Verschmutzung wird auch als „ruhende Verschmutzung“ bezeichnet.[3]
Daher ist es wichtig, auch beim E-Mail-Verkehr aufzupassen: das heißt nicht, dass man komplett darauf verzichten muss. Denn: eine E-Mail emittiert 99% weniger CO2 äq als ein Brief.[6] Trotzdem ist sie für ganze 0,3% der weltweiten Emissionen verantwortlich.[1] Nicht außer Acht zu lassen, wenn man bedenkt, dass man an der Stelle sehr viel verändern kann. Hier sind einige Tipps, worauf ihr achten könnt:
Am meisten CO2 emittiert nicht das Senden, sondern das Betreiben der Server.[5] Einfluss darauf habt ihr auch: Jede Mail wird auf dem Server gespeichert. Wer hat nicht in seinem Postfach noch 3 Jahre alte E-Mails herumliegen, die man aber nie mehr liest? Es lohnt sich daher, sein Postfach mitsamt Papierkorb und Spamordner auszumisten. Das macht das E-Mail-Postfach auch gleich viel übersichtlicher.
Wer kennt es nicht, man hat sich vor Jahren in einen Newsletter eingetragen, liest die E-Mails dann aber doch nicht. Statt die E-Mails das Postfach fluten zu lassen, wäre es doch eine gute Möglichkeit, den Newsletter per Link in der Mail abzubestellen, oder? Das macht den Posteingang nicht nur übersichtlicher, sondern schont auch das Klima.
Kann ich meinen Mitstudierenden nicht auch persönlich Danke sagen? Kann ich die Terminabsprache auch telefonisch ausmachen? Das spart nicht nur Energie, sondern auch Zeit und ist zudem persönlicher. Der britische Energieversorger „OVO Energy“ veröffentlichte, wenn jede*r Brite*in jeden Tag auf eine Dankesmail verzichten würde, würden jedes Jahr über 16.000 Tonnen CO2 eingespart werden.[7]
CC, ausgeschrieben „Carbon Copy“, ist (ironischerweise) genau das: jeder Empfänger, der in CC gesetzt wird, erhöht den CO2-Ausstoß einer einzigen Mail. Dafür ein kurzes Rechenbeispiel: Angenommen wir verschicken eine E-Mail mit einem angehängten Foto mit einer Größe von 50 Megabyte (MB) an 5 Personen. Dann werden 250 MB (50 MB x 5) durchs Internet geschickt. Für jede einzelne Person läuft die E-Mail über mehrere Server und wird dann vom jeweiligen Empfänger heruntergeladen. Das ist dann schon eine Menge an Strom, oder? Deswegen: versucht die Anzahl an Adressaten zu begrenzen. Sitzen die beiden Adressaten vielleicht im selben Büro und reicht nicht ein kurzer Vermerk „Sag das bitte auch…“ in der Mail auch aus, als beide in CC zu setzen?
Statt (wie im Beispiel) dem 50 MB Foto könnt ihr auch einen Link zu einem Ablageort für dieses Foto schicken, zum Beispiel zu einer Cloud. Das braucht nicht so viel Energie, da so nicht 50 MB durchs Internet verschickt werden, sondern nur eine Textdatei oder ein Link mit wenigen Bytes. Erst wenn der Link abgerufen wird, braucht es Energie die Fotos anzuzeigen. Wichtig dabei aber wieder: auch hier braucht das Speichern in der Cloud Energie. Daher: ladet die Bilder bitte nur für einen gewissen Zeitraum hoch und nehmt sie dann wieder herunter. Wer möchte kann sich die Bilder in der Zwischenzeit lokal abspeichern.
Oder wenn das Foto angehängt werden muss:
[1] https://carbonliteracy.com/the-carbon-cost-of-an-email/
[2] https://www.radicati.com/wp/wp-content/uploads/2022/11/Email-Statistics-Report-2022-2026-Executive-Summary.pdf
[3] https://www.arte.tv/de/articles/die-e-mail-erzeugerin-von-treibhausgasen
[4] https://www.wissenschaft.de/technik-digitales/der-weg-einer-e-mail-wie-sicher-ist-der-elektronische-brief/
[5] https://www.verbraucherservice-bayern.de/presse/so-kommunizieren-sie-nachhaltig
[6] SendinBlue-Studihttps://de.sendinblue.com/wp-content/uploads/sites/3/2021/09/Sendinblue-carbon-footprint_Press-Release.pdfe: Die E-Mail ist das umweltschonendste Kommunikationsmittel
[7] https://company.ovo.com/think-before-you-thank-if-every-brit-sent-one-less-thank-you-email-a-day-we-would-save-16433-tonnes-of-carbon-a-year-the-same-as-81152-flights-to-madrid/
[8] https://www.futura-sciences.com/de/wie-gross-co2-fussabdruck-e-mail_8484/
Am 9. Juni 2024 wird in Europa das nächste Parlament gewählt. Laut dem BUND-Vorsitzenden Olaf Bandt entscheidet der Ausgang der Europa-Wahl, wie es mit „Natur-, Umwelt- und Klimaschutz“ weitergehen wird.[1]...
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